Die AMEVIDA SE, eines der größten inhabergeführten Unternehmen der deutschen Call-Center- und Customer-Care-Branche, hat sich im Rahmen des bereits eingeleiteten Restrukturierungsprozesses entschlossen, den nächsten Schritt zur nachhaltigen Fortentwicklung des Geschäftsmodelles umzusetzen. Damit einhergehend hat der Vorstand der AMEVIDA SE auf Empfehlung der Sanierungsexperten von activelaw und AURICON unter Federführung von Thorsten Prigge und Valentin Röttger am 27.05.2025 beim Amtsgericht Essen einen Antrag auf Einleitung eines Eigenverwaltungsverfahrens gestellt. Das Eigenverwaltungsverfahren bietet den gebotenen Rahmen, die bereits eingeleiteten Sanierungsmaßnahmen unter uneingeschränkter Fortsetzung des laufenden Geschäftsbetriebs zeitnah umsetzen zu können. Nach aktueller Planung wird der Abschluss der Sanierung bereits im dritten Quartal 2025 erwartet.

„Im Interesse unserer Kunden und unserer Mitarbeiter wird es während des Verfahrens keine operativen Veränderungen geben. Allerdings wird der Sanierungszeitraum durch das Verfahren erheblich verkürzt“, erläutert der Vorstand, Dr. Matthias Eickhoff. „Wir werden planmäßig alle laufenden und künftigen Kundenaufträge zur vollsten Zufriedenheit unserer Partner fortführen. Der Geschäftsbetrieb läuft ganz normal und in vollem Umfang weiter.“

Die Geschäftsleitung hat heute alle Mitarbeitenden über die Chancen, die mit der Einleitung des Verfahrens einhergehen, eingehend informiert. Die Löhne und Gehälter aller 2.400 Beschäftigten sind gesichert und werden bis einschließlich Juli 2025 durch die Bundesagentur für Arbeit im Rahmen der Regelungen zum Insolvenzgeld übernommen. Danach soll die AMEVIDA SE auf Grundlage des Sanierungskonzeptes nachhaltig erfolgreich von Gelsenkirchen aus aktiv bleiben.

„Um möglichst kurzfristig die von allen Beteiligten gesehene Anpassung der Kosten, insbesondere der Raumkapazitäten, zu beschleunigen, haben wir uns entschlossen, die Gesellschaft durch ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu restrukturieren, um die bereits eingeleitete Sanierung schneller erfolgreich abschließen zu können. Unsere Vermieter, die wir immer als konstruktive Partner wahrgenommen haben, werden wir dabei eng einbeziehen, um an allen Standorten nachhaltige Lösungen zu finden, die insbesondere auch im Interesse unseres Mitarbeiterteams sind“, erklärt der Vorstand.  „Im Fokus des Konzeptes steht damit die weitere Zusammenarbeit mit unseren Mitarbeitenden. Sie sind der wesentliche Erfolgsfaktor für die Zukunft unseres Unternehmens.“

Zum Hintergrund: AMEVIDA SE ist eines der größten inhabergeführten Unternehmen der deutschen Call-Center- und Customer-Care-Branche mit zehn Standorten und Hauptsitz in Gelsenkirchen. Als BPO-Service-Partner mit rund 2.400 Mitarbeitenden bietet das Unternehmen ein umfassendes Dialogmarketingportfolio zur Gewinnung, Bindung und der Rückgewinnung von Kunden sowie dem Cross- und Up-Selling und Kundenservice für namhafte Unternehmen aus der Telekommunikationsbranche, dem Handel sowie aus den Bereichen Touristik und der Finanzwirtschaft. Im Rahmen der bereits eingeleiteten Restrukturierung bietet das gerichtliche Verfahren dabei eine Vielzahl von Instrumenten zur Stabilisierung und Neuausrichtung, die ansonsten kurzfristig so nicht möglich wären. Die unternehmerischen Entscheidungen bleiben dabei in den Händen der Geschäftsleitung. Dies setzt voraus, dass das Unternehmen eigenständig die erforderlichen Schritte einleitet und auf Grundlage eines belastbaren Konzeptes der angestrebte Sanierungserfolg klar erkennbar ist.  

Weiter zum Hintergrund: Für die Dauer der gerichtlichen Sanierung wird sich der Vorstand von den Sanierungsexperten Rechtsanwalt Thorsten Prigge (activelaw) und Valentin Röttger (AURICON Unternehmensberatung) bei der Umsetzung aller Maßnahmen begleiten lassen. Das Team wird ergänzt durch die auf das Insolvenz- und Sanierungsrecht spezialisierte Rechtsanwaltskanzlei VOIGT SALUS.; die beiden Fachanwälte für Insolvenz- und Sanierungsrecht Thomas Ellrich und Dr. Franz Zilkens unterstützen dabei die Steuerung des Prozesses als Generalbevollmächtigte.

Das Amtsgericht Essen hat mit Nils Meißner von der Sozietät GÖRG einen sehr erfahrenen vorläufigen Sachwalter eingesetzt, der die Überwachung des Verfahrens im Interesse der Gläubiger übernehmen wird. „Als Sachwalter ist es meine Aufgabe, das Verfahren und die Geschäftsleitung mit Blick auf die Gläubigerinteressen zu überwachen und den eingeleiteten Restrukturierungsprozess zu unterstützen“, erklärt Rechtsanwalt Meißner.

Die Geschäftsleitung wird in enger Abstimmung mit den Gläubigern und unter Aufsicht des vorläufigen Sachwalters den aktuellen Sanierungsplan weiter umsetzen, um den angestrebten Abschluss der Restrukturierung im dritten Quartal 2025 zu erreichen.

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